,,Bitte nicht öffnen. Bissig!“ von „Charlotte Habersack“

Buchcover: "Bitte nicht öffnen. Bissig!"

Das Buch ,,Bitte nicht öffnen. Bissig!“ von Charlotte Habersack aus dem Jahr 2019 beginnt damit, dass Nemo aus dem kleinen Städtchen Boring ein mysteriöses Paket zugestellt bekommt, auf dem der Hinweis, es nicht zu öffnen, prangt. Seiner Neugier nachgebend, ignoriert Nemo die Warnung und öffnet das Paket, in welchem sich ein lebendiges Yeti-Plüschtier befindet. Es heißt Icy Ice-Monsta, bezeichnet sich selbst als Yeti-Ritter und hat eine sehr eigene Grammatik. Icy Ice-Monsta ist eigentlich eine normale Plüschfigur, welche einem kleinen Jungen entwendet wurde und auf mysteriöse Weise zum Leben erwacht ist. Sein Ziel ist es, seinen verlorenen Besitzer wiederzufinden.

Nemo und sein Freund Fred entscheiden sich, den Yeti vor den Erwachsenen geheimzuhalten und ihm zu helfen, wieder nach Hause zu kommen. Zusammen mit ihrer Freundin Oda, die sie in das Geheimnis einweihen, begeben sie sich auf die Suche nach Hinweisen auf den Besitzer des Yetis. Als wäre das nicht schon schwer genug, gibt es noch weitere Probleme, denen sie sich stellen müssen. Die Befreiung des Yetis hat einen plötzlichen Winterausbruch in Boring ausgelöst (im Juni!), den sich niemand erklären kann. Zudem wächst der anfangs plüschtiergroße Icy Ice-Monsta bis auf eine Größe von gut zweieinhalb Metern, was es etwas schwierig macht, ihn zu verstecken. Das Ganze führt zu einer fulminanten Jagd, auf den eigentlich gutmütigen Yeti.

Vor allem der schrullige Icy Ice-Monsta mit seiner liebenswerten Grammatik sorgt für viele Lacher. Auch die anderen Figuren besitzen eine bunte Fülle an Charaktereigenschaften, wodurch die Geschichte, welche viel von Vorverurteilung und der Angst vor dem Unbekannten handelt, spannend und abwechslungsreich zu lesen ist. Die Identität des Diebes wird nicht aufgedeckt, sodass er in den Folgebänden weitere Gelegenheiten bekommt, Kinder von ihren geliebten Spielzeugen zu trennen. Für Leute, die gerne spannende und dabei lustige Detektivgeschichten lesen, ist das Buch und die gesamte Reihe zu empfehlen.

„Young Mungo“ von „Douglas Stuart“

Young Mungo - Buchcover

Young Mungo spielt im Glasgow der 90er Jahre. Der Protagonist, Mungo, ist verträumt und eher sanft. Ganz im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Hamish, der ein gefürchteter Bandenführer ist und seinen kleinen Bruder immer wieder zu brutalen Kämpfen zwischen Protestanten und Katholiken mitschleppt. Hinzu kommt, dass die Mutter Alkohol konsumiert und nur selten zu Hause ist, weshalb sich Mungos Schwester Jodie um ihn kümmert. Eines Tages lernt der 15-jährige Mungo den Katholiken James kennen und die beiden bauen sofort eine Bindung zueinander auf, die sie jedoch geheimhalten müssen.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Young Mungo eine nette Romanze zwischen zwei Jungen ist, aber schnell wird klar: Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Allein schon, weil Mungo Protestant und James, sein Freund, Katholik ist. Ich war sofort gefesselt, vor allem, weil das Buch in der „Zukunft“ startet, als Mungos Mutter ihn mit zwei älteren Männern auf einen Angeltrip schickt und erst im Verlauf der Geschichte offenbart wird, wie es dazu gekommen ist. Young Mungo ist ein fantastisches und, meiner Meinung nach, sehr relevantes Buch. In einer hypermaskulinen und homophoben Welt scheint für unseren Protagonisten alles hoffnungslos, am Ende siegt aber doch die Liebe.

„Vom Zauber des Untergangs“ von „Gabriel Zuchtriegel“

Buchcover: Vom Zauber des Untergangs

In dem 2023 veröffentlichten Buch „Vom Zauber des Untergangs“ geht es um einen neuen Blick auf Pompeji, und was die Antike mit uns in der heutigen Zeit zu tun hat. Geschrieben wurde es von Gabriel Zuchtriegel, einem deutsch-italienischen Archäeologen, der seit 2021 Direktor des Archäeologischen Parks von Pompeji ist.

In den sechs Kapiteln erzählt uns der Autor von dessen Werdegang. Er nimmt uns mit in seinen Alltag in der antiken Stadt, die am Tag des Ausbruchs des Vesuvs, im Jahre 79 n. Chr, durch Gestein und Asche wie eingefroren konserviert wurde. Er beschreibt, wie es zu der Katastrophe in Pompeji gekommen ist, welche spannenden Funde aus dem Alltag und dem Leben der römischen Bevölkerung gemacht wurden, und inwiefern Rückschlüsse aus diesen Funden, bis heute, für die Gesellschaft in der Gegenwart relevant sind, und was die Antike auch heute noch Aktuell macht.

Meiner persönlichen Meinung nach, ist dieses Buch ein interessanter Einblick, welche einen Einblick in den Blickwinkel des Autors gewährt. Mich persönlich interessiert das Leben der Menschen in früheren Epochen sehr und gerade eine so gut konservierte Stadt wie Pomeji ist ein umfassbares Glück für die Archäeologie der heutigen Zeit, so tragisch diese Katastrophe für die Bewohner damals auch gewesen sein mag. Für Menschen mit einem Interesse an solchen Themen, ist dieses Buch eine wärmstens zu empfehlende Buchwahl.

„Die militante Madonna“ von „Irene Dische“

Buchcover: Die militante Madonna

In ihrem neuesten Buch erzählt Irene Dische spannend und mit ein wenig Phantasie aus dem Leben von Charles/Charlotte d’Eon de Beaumont. Der Chevalier oder die Chevalière d’Eon wechselt zwischen Rollen und Geschlechtern, mal ist sie Nonne auf Zeit oder Witwe, mal ist er Kriegsheld und Botschafter. Der Wechsel der Geschlechter interessiert, wie es scheint, die Umstehenden viel mehr als d’Eon selbst. Unter den inquisitiven Umstehenden befinden sich historische Größen wie Pierre Caron de Beaumarchais, Revolutionär und Satiriker, der Klatschjournalist Charles Théveneau de Morande oder Queen Charlotte, bekannt aus Bridgerton. Im Gegensatz zu diesen versteht Dische es, ein so sensibles Thema darzustellen, ohne es zu schwer wiegen zu lassen.

Wir begleiten d’Eon ziemlich direkt durch ein turbulentes Leben, zuerst im Dienste seiner Majestät, dann den Sturz in die Ungnade und zuletzt hin zu einem Arrangement mit den sich ändernden Umständen. Aber trotz der sehr nahen, teilweise fast schon intimen Erzählweise wahrt der Monsieur beziehungsweise die Madame doch noch ihre Privatsphäre. Dem Beruf des Spions alle Ehre machend gibt uns der Chevallier einige peinliche und sehr intime Einblicke in die Leben der Menschen um ihn herum.

Wir erfahren viel, aber nicht alles. Dieses Auslassen von Details, die wie wir durch d’Eon lernen, ja eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, facht nur umso mehr die Wissbegierde an. „Die militante Madonna“ ist ein Buch für Leute die an Geschichte, Geschlechterverhältnissen und deren Geschichte interessiert sind, oder auch für solche die einfach etwas Tratsch genießen können.

Spider-Man: No Way Home

Spider-Man: No Way Home

Nach seinem Sieg über den Schurken Mysterio kehrt Spider-Man nach New York zurück, wo er erfährt, dass Mysterio vor dessen Tod ein Video ins Internet gestellt hat, in welchem er der Welt sagt, dass Spider-Mans geheime Identität Peter Parker ist. Deshalb schwingt sich Peter zu seinem Bekannten, den Zauberer Dr. Strange, um mit Hilfe eines Zaubers alle vergessen zu lassen, dass er Spider-Man ist. Dabei geht allerdings etwas schief, weshalb jetzt Schurken aus anderen Universen, welche die Identität von Spider-Man kannten, in dieses Universum erschienen. Nachdem Spider-Man diese einfängt, erfährt er, dass die meisten von diesen Schurken bei einem Kampf gegen die Spider-Men in ihren eigenen Universen gestorben sind. Nun ist Spider-Man unseres Universums dazu entschlossen, die Schurken von ihren körperlichen und geistigen Krankheiten zu heilen und sie gesund in ihre Universen zurückzuschicken, damit sie nicht durch ihren Spider-Man sterben müssen. Dafür bleibt ihm allerdings nicht viel Zeit, da das Multiversum wegen der Anwesenheit der Schurken in Gefahr gerät, zusammenzubrechen und Dr. Strange versucht, die Schurken auch ohne Heilung wieder zurückzuschicken. Peter wird bei seinen Bemühungen von seinen beiden Schulfreunden und seiner Tante unterstützt und als die Lage aussichtslos erscheint, kriegt er auch noch die Hilfe von zwei unerwarteten Verbündeten.

Dieser Film überzeugt mit seiner spannenden und amüsanten Stimmung und viel Action. Mir hat es großen Spaß gemacht, die Interaktionen zwischen Peter und den Schurken mitzuverfolgen.

The Last of Us – Part II

The Last of Us II - Spielecover

Es ist das Jahr 2038, die Erde wie wir sie kennen gibt es schon lange nicht mehr. Nach der apokalyptischen Pilzepidemie, die nahezu alle Menschen zu Zombies verwandelt hat, ist nichts mehr. wie es mal war.
Für die Protagonistin Ellie steht nur eine Sache im Mittelpunkt: Das nackte Überleben. Das Spiel knüpft an die Geschehnisse vom Vorgängerteil an. Diesmal spielen wir Ellie in der Third Person Perspektive, die sich auf eine lange Reise begibt, weil sie nach Rache dürstet. Auf dieser Reise begegnet sie nicht nur den gefährlichen Infizierten, wie den Runners oder Clickers, sondern auch verfeindeteten Menschengruppen. Ausgerüstet mit den verschiedensten Waffen begeben wir uns in blutige Kämpfe und jagen alle, die ihr nach dem Leben trachten und ihr Unrecht getan haben.

Das Spiel überzeugt durch eine mitreißende, emotional beklemmende Story und blutrünstig aufgeladene Action. Mir hat es großen Spaß gemacht, Ellie auf ihrer Reise zu begleiten und durch tolle Landschaften zu steuern.

Street Fighter 6

Street Fighter 6 - Cover

Street Fighter 6 ist ein Fighting Game für jeden, egal ob Profi oder Anfänger, jeder kommt auf seine Kosten. Kämpfe finden 1 gegen 1 statt, sowohl gegen computergesteuerte Gegner als auch gegen Freunde lokal oder online kann gespielt werden. Es gibt viele verschiedene Charaktere, die sich vom Moveset und Aussehen unterschieden. Die Kämpfe sind können Anfangs etwas schwierig sein, aber mit der verbessert man sich kontinuierlich.  Um besser reinzukommen kann man im Trainingsmodus üben, um bestimmte Angriffe und Combos zu lernen. Wenn die klassische Steuerung zu schwer sein sollte, kann man einfach zur modernen Steuerung wechseln, die Ausführung von Moves vereinfacht, dafür weniger feingliedrig aufgebaut ist. Falls das normale Kämpfen mal langweilig wird, kann man den Story Modus ausprobieren. In diesem Modus spielt man einen Avatar, den man mit dem umfangreichen Charakter-Editor selbst erstellen kann. Ob ernste Charaktere oder lustige Gestalten, im Editor ist das alles möglich. Im Story Modus folgt man einer Handlung und versucht, ein stärkerer Kämpfer zu werden. Im Laufe dieser Handlung bietet das Spiel die Möglichkeit, die Kampfstile der bekannten Street Fighter Charaktere zu erlernen oder etwas über diese zu erfahren. Ansonsten gibt es noch den altbekannten Arcade Modus, wo man mehrere Kämpfe gegen Computergegner hintereinanderführt und pro Charakter ein eigenes Ende sehen kann.

Ich kann nur dieses Spiel allen ans Herz legen, die sich für Fighting Games interessieren oder diese ausprobieren wollen.  Der Anfang mag für manche etwas schwer sein, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Es macht sehr viel Spaß, sich gegen andere Leute zu messen und zu überlegen, was man bei einem Kampf besser machen kann, bzw. zu lernen, welche Gewohnheiten der Gegner hat, um diese dann auszunutzen, um gewinnen zu können. Besonders empfehle ich, gegen Freunde zu spielen, dabei hat man am meisten Spaß, egal ob man gut oder schlecht ist im Spiel.

„Flüchtiges Begehren“ von „Donna Leon“

Donna Leon - Flüchtiges Begehren Buchcover

Dieses Mal lässt Donna Leon Commissario Guido Brunetti gegen einen Menschenhändlerring ermitteln, wobei ihm das wie so oft zu Beginn der Handlung noch nicht bewusst ist. Der nächtliche Fund von zwei verletzten jungen Amerikanerinnen vor der Notaufnahme wirft viele Fragen auf, deren Auflösung am Ende nicht garantiert ist. Dabei werden ganz besonders die venezianischen Bootsleute in Augenschein genommen, deren enge Familienverbindungen ein Abwenden von dem Berufsstand und den eher konservativ-traditionellen Vorstellungen erschwert.

Donna Leons Romanreihe um Commissario Brunetti ist seit langem eine der bekanntestesten des Genre und bei Krimifans sehr beliebt, auch weil man neben Brunettis professioneller Rolle als Ermittler ihn als Person dahinter kennenlernt. Auch „Flüchtiges Begehren“, bereits Brunettis dreißigster Fall, ist gefüllt mit Details zu seinem Alltag, mit Beobachtungen und Gedanken über Venedig sowie den Menschen, denen er begegnet. Dadurch bekommt man als Leser*in schnell das Gefühl, direkt am Geschehen teilzunehmen und fühlt sich den Schicksalen der auftretenden Charakteren verbunden.

Demon’s Souls (2020 – PS5)

"Demon's Souls" Spielecover

Demon’s Souls ist der erste Titel und beginn der „Souls-Reihe“, erstmals veröffentlicht im Jahr 2009 für die PlayStation 3. Bekannt geworden durch den hohen Schwierigkeitsgrad, der verwinkelten Level-Designs und wunderschöner, abwechslungsreiche Atmosphäre mit musikalischer Untermalung sind die Spiele fast ein Muss für jeden RPG-Fan.

Nach 11 Jahren des Wartens kam nun endlich das langersehnte Remake als Launch-Titel für die PlayStation 5. Mit neu aufgelegter Grafik behält es trotzdem den Kern des Originals, auch inklusive altbekannter Macken. Auf der neuen Konsole läuft der Titel einwandfrei, mit kurzen Ladezeiten und flüssiger Framerate.

Die Handlung dreht sich um das Königreich Boletaria, das von einem großen Übel heimgesucht wird, hervorgerufen von dessen König Allant XII. Die Bewohner des Landes wurden zu Untoten und nun treiben Dämonen ihr Unheil. Ihr seid ein Krieger, der versucht, Boletaria zu retten. So simpel ist die Geschichte zunächst, denn den Rest wird man sich selbst zusammenreimen müssen! Die Handlung wird nicht aktiv erzählt, wie man es z.B aus klassischen Story-Games kennt, die viel mit Cutscenes und Dialogen arbeiten. In Demon Souls, wird die Story -wie auch in den Nachfolgern- durch das World-building erzählt; sprich durch Gespräche und Interaktionen mit NPCs, Item-Beschreibungen und der Umgebung, was komplett optional ist!

Demon Souls ist ein anspruchsvolles RPG, bei dem die Nerven und die Geduld des Spielers gefordert werden. Schwere Bosskämpfe und unterschiedliche Herangehensweisen sind das A und O und bieten reichlich Abwechslung und Erfolgsmomente.

Einfach mal was Schönes

"Einfach mal was schönes" - DVD-Cover

Der neue Film von Karoline Herfurth als Regisseurin, indem sie auch die Hauptrolle spielt handelt von Karla, 39 Jahre mit einem unerfüllten Kinderwunsch.

Sie hört ihre biologische Uhr ticken, doch der passende Mann dazu ist weit und breit nicht zu sehen. Als sie sich kurzerhand entschließt nicht mehr zu warten und allein ein Kind zu bekommen, wird alles nur noch komplizierter. Nicht nur, dass sie auf die Unterstützung ihrer Familie verzichten muss, die ihre Entscheidung nicht nachvollziehen kann, sondern ausgerechnet in dem Moment, wo sie sich in ihrer Entscheidung sicher ist, trifft sie Ole. Ole, der perfekt zu ihr passt. Ole, der viel jünger als sie ist und für die Kinderplanung noch genügend Zeit hat. Für was soll sie sich entscheiden; die neue Liebe oder die alten Pläne?

Ein chaotischer, liebevoller Film typisch für Karoline Herfuhrt.  Der den Wahnsinn des alltäglichen Lebens in den verschiedensten Formen widerspiegelt.

Es geht nicht nur um den Wunsch einer Frau, Mutter zu werden. Der Film behandelt allgemein die Beziehungen zu verschieden Familienmitgliedern, und wie wichtig es ist, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse auch einfachmal an erste Stelle zu setzen. Ganz besonderes hat mich die Beziehung zwischen Karla und ihren zwei Schwester (gespielt von Nora Tschirner und Milena Tscharntke) fasziniert und berührt.

 „Einfach mal was Schönes“, ist herzlich, humorvoll und regt auch zum Nachdenken an. Es lohnt sich auf jeden Fall dem Film eine Chance zu geben und sich nach dem Anschauen einfach gut zu fühlen.